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Armutskonferenz: Menschen mit wenig Geld sind häufiger einsam

Die Landesarmutskonferenz in Niedersachsen hat auf den Zusammenhang zwischen Armut und Einsamkeit hingewiesen. „Wer arm ist, lebt häufiger allein und wird systematisch ausgeschlossen“, erklärte Geschäftsführer Fabian Steenken am Mittwoch in Hannover anlässlich der Veröffentlichung neuer Zahlen zur Einsamkeit in Deutschland. Danach leben in Deutschland rund 17 Millionen Menschen allein.

Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, ist die Zahl der Alleinlebenden ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten um 21,8 Prozent gestiegen. „Diese Entwicklung ist auch Ausdruck wachsender sozialer Ungleichheit und ein Alarmsignal für die gesellschaftlichen Folgen von Armut“, warnte Steenken. Die 1995 gegründete Landesarmutskonferenz Niedersachsen ist ein Zusammenschluss von Verbänden, Gewerkschaften und Initiativen.

Laut Statistik waren 29 Prozent der Alleinlebenden armutsgefährdet. Die Armutsgefährdungsquote von Alleinlebenden war damit fast doppelt so hoch wie die der Gesamtbevölkerung (15,5 Prozent). Eine Person gilt als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 Prozent des mittleren Äquivalenzeinkommens der Gesamtbevölkerung verfügt.

Besonders häufig leben der Erhebung zufolge ältere Menschen allein. In der Altersgruppe über 65 Jahren wohnte im vergangenen Jahr gut jede dritte Person allein (34 Prozent). Auch unter den jungen Erwachsenen zwischen 25 und 34 Jahren war der Anteil mit 28 Prozent überdurchschnittlich hoch.