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Arm trotz Arbeit

Wenn ein Job nicht reicht

ZDF und Max Gudczinski

„37 Grad“ begleitet Menschen, die mehr als einen Job brauchen, um finanziell über die Runden zu kommen. Die Bundesagentur für Arbeit registrierte 2017 3,26 Millionen Mehrfachbeschäftigte.
Manuela und Tahsin haben zwei gemeinsame Söhne und mehrere Jobs. Tagsüber arbeitet Tahsin als Staplerfahrer, abends fährt er Pizza aus. Der 42-Jährige ist gelernte Fachkraft für Metalltechnik, doch er findet in seinem erlernten Beruf keine Festanstellung. Tahsins Lebensgefährtin Manuela kümmert sich um die zwei kleinen Kinder und hat zwei Putzstellen. Da beide im sogenannten Niedriglohnsektor arbeiten, bleiben der Familie trotz der vielen Jobs nur 300 Euro im Monat zum Leben.
Monika wurde nach ihrer Scheidung zur Multijobberin. Die 58-Jährige füllt eine befristete Teilzeitstelle mit verschiedenen Jobs auf. Sabine ist alleinerziehende Mutter eines elfjährigen Sohnes und hat zwei Jobs. Eine volle Stelle bei der Stadt in Essen füllt die 41-Jährige mit einem Minijob am Wochenende auf. Ein schlechtes Gewissen ist Sabines ständiger Begleiter.
Wie fühlt es sich für einen Menschen an, wenn die Arbeitskraft so wenig wert ist, dass eine Arbeitsstelle nicht zum Leben reicht? Wenn man keine Chance hat, trotz Ausbildung und Qualifikationen eine unbefristete Vollzeitstelle zu bekommen? Wenn das eigene Kind darunter leidet, weil man so viel arbeiten muss?
„37 Grad“ geht in der Reportage diesen Fragen nach und lernt dabei Menschen kennen, die nur selten Zeit für sich und ihre Familien haben.

Di, 11.9., 22.15, ZDF