ARD/ZDF-Studie: Lineare Mediennutzung sinkt weiter

Die neue Medienstudie von ARD und ZDF zeigt, dass die lineare Mediennutzung in Deutschland weiter abnimmt. Insbesondere die Nutzung von Radio und Fernsehen fällt zurück.

 Pro Kopf nutzt die Bevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland Medien laut Studie 384 Minuten pro Tag
Pro Kopf nutzt die Bevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland Medien laut Studie 384 Minuten pro TagImago / Panthermedia

Rund sechseinhalb Stunden nutzt ein Mensch in Deutschland im Schnitt täglich Medien. Das geht aus der „ARD/ZDF-Medienstudie“ hervor, die in Frankfurt und Mainz veröffentlicht wurde. Exakt habe die Mediennutzung pro Kopf bei der Bevölkerung ab 14 Jahren 384 Minuten pro Tag betragen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 28 Minuten weniger, was an einem Rückgang der linearen Mediennutzung liegt, wie ARD und ZDF erklärten. Die Radio-Hördauer gehe dabei etwas stärker zurück als die Sehdauer beim Fernsehen. Weil die Nutzungsdauer non-linearer Angebote kaum wachse, sinke der Medienkonsum insgesamt.

Deutliche Unterschiede in den Altersgruppen

Insgesamt überwiegt laut der Studie die lineare Nutzung sowohl bei Video (58 Prozent) als auch bei Audio (71 Prozent) nach wie vor die non-lineare. Bei den 14- bis 29-Jährigen sieht das jedoch anders aus: Da beträgt die non-lineare Nutzung 88 Prozent bei Video und 68 Prozent bei Audio. Auch bei den 30- bis 49-Jährigen entfallen 65 Prozent der Sehdauer auf non-lineare Angebote. Bei der Hördauer ist das Verhältnis in dieser Altersgruppe jedoch noch umgekehrt.

Dass Rückgänge im Linearen mit einer Sättigung bei non-linearen Angeboten einhergehen könnten, zeige sich auch bei der Reichweite: 73 Prozent der Bevölkerung sehen mindestens einmal wöchentlich lineares Fernsehen, sechs Prozentpunkte weniger als 2023. Die Reichweiten von Fernsehsendungen in Mediatheken oder auf Youtube, aber auch anderer Youtube-Inhalte bleiben den Angaben zufolge hingegen konstant, ebenso die von Videos bei Streamingportalen.

Gleichmäßiger Zugriff auf die Mediatheken

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass die Mediatheken von Fernsehsendern die Altersgruppen gleichmäßiger erreichen als Video-Streamingdienste, bei denen es ein ausgeprägtes Altersgefälle gibt. Demnach nutzen 71 Prozent der 14- bis 29-Jährigen Videostreamingangebote täglich oder wöchentlich, aber nur 9 Prozent der über 70-Jährigen. Mediatheken werden dagegen täglich oder wöchentlich von 44 Prozent der 14- bis 29-Jährigen genutzt, aber auch von einem Viertel der über 70-Jährigen.

In der „ARD/ZDF-Medienstudie“ werden die beiden bisherigen Studien „ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends“ und „ARD/ZDF-Onlinestudie“ zusammengeführt. So wolle die Medienforschung „einen neuen gesamtheitlichen Blick auf die Medienlandschaft werfen“, teilten ARD und ZDF mit.

Insgesamt wurden demzufolge 2.500 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren in Deutschland telefonisch sowie über ein repräsentatives Online-Panel befragt. Die Zahlen wurden in der Zeit vom 12. Februar bis zum 5. Mai erhoben.