ARD und ZDF stellen Streaming-Technologie als Open Source bereit

Im Konkurrenzkampf mit kommerziellen Streamingdiensten wie Netflix und Amazon Prime wollen ARD und ZDF enger zusammenarbeiten. Zentrale Komponenten ihrer Streamingangebote würden künftig in einer gemeinsamen Tochterfirma entwickelt und genutzt, wie die beiden öffentlich-rechtlichen Sender am Montag in Stuttgart und Mainz mitteilten. Wichtige Bausteine würden zudem als Open Source (OS) veröffentlicht und damit anderen Dienstleistern zugänglich gemacht. Das gelte etwa für den Player, das Empfehlungs- oder das Designsystem.

Damit könnten etwa Kultureinrichtungen, aber auch in- und ausländische Plattformanbieter von Know-how und Technologie der beiden öffentlich-rechtlichen Anbieter profitieren, erklärten ARD und ZDF.

Für das Open-Source-Projekt (Streaming-OS) sollen Aufgaben und Ressourcen beider Häuser in einem gemeinsamen Büro gesteuert werden, für das die Federführung beim ZDF liegt. Zudem kündigten ARD und ZDF die Gründung einer gemeinsamen kommerziellen Tochterfirma für den technischen Betrieb an, bei der die ARD den Hut aufhabe.

Die Ausgestaltung beider Einrichtungen werde in den nächsten Monaten erarbeitet, Ziel sei eine Umsetzung im ersten Quartal 2025, teilten ARD und ZDF mit. Für eine gemeinsame Firma bedürfe es zunächst einer gesetzlichen Grundlage.

ZDF-Intendant Norbert Himmler erklärte, mit diesen Schritten steigerten beide die Effizienz und Wirtschaftlichkeit bei Entwicklung und Betrieb der Mediatheken. „So positionieren wir uns gemeinsam gegenüber den kommerziellen Big-Tech-Playern als wertegebundener, transparenter und der deutschen Gesellschaft verpflichteter Streaming-Anbieter“, sagte der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke.

Im März 2023 hatten ARD und ZDF ihr gemeinsames Streaming-Netzwerk gestartet. Ziel ist es, für die Nutzerinnen und Nutzer einen weitgehend schrankenlosen Zugang zu allen Inhalten von ARD, ZDF, Arte, Phoenix, 3sat sowie weiterer Partner zu schaffen. An der technologischen Partnerschaft arbeiten ARD und ZDF seit rund zweieinhalb Jahren.