ARD und ZDF bauen Streaming-Kooperation weiter aus

ARD und ZDF haben ihre Zusammenarbeit im Streaming-Bereich weiter ausgebaut. Seit dieser Woche werden in beiden Mediatheken wechselseitig Inhalte aus Genres wie Serie, Film, Dokumentation, Information, Kultur und Wissenschaft empfohlen, wie die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten am Mittwoch mitteilten. Im Frühjahr hatten ARD und ZDF unter dem Stichwort „gemeinsames Streaming-Netzwerk“ bereits mit übergreifenden Empfehlungen in den Mediatheken zu Dokus und Kultur-Beiträgen begonnen.

Mit der jetzigen Erweiterung sei „ein großer öffentlich-rechtlicher Inhalte-Kosmos entstanden – das Herzstück des gemeinsamen Streaming-Netzwerks“, hieß es weiter. In den Mediatheken seien auch bereits viele Inhalte von Funk, Phoenix, Arte und 3sat zu finden. Darüber hinaus zeigten sich ARD und ZDF offen für eine engere Zusammenarbeit mit weiteren öffentlich-rechtlichen Partnern auch im europäischen Ausland.

ZDF-Intendant Norbert Himmler sagte, das Streaming-Netzwerk biete „einen leicht zugänglichen öffentlich-rechtlichen Kosmos, der hochwertige Inhalte und einen verantwortungsvollen Umgang mit Daten und Technik verbindet“. Der ARD-Vorsitzende und SWR-Intendant Kai Gniffke ergänzte: „Wir bieten mehr Information, Kultur, Unterhaltung und Wissen als jeder andere Streaming-Anbieter, und nie war es einfacher, all das zu erleben.“

Grundlage des gemeinsamen Streaming-Netzwerks solle eine gemeinsame technische Plattform mit offenen Standards werden, an der ARD und ZDF im Hintergrund arbeiteten. So teilen beide Seiten den Angaben zufolge bereits das gleiche Empfehlungssystem. Es solle „mit fairen und transparenten Algorithmen“ dabei helfen, den öffentlich-rechtlichen Auftrag umzusetzen.

Auch beim Player geloben ARD und ZDF enge Zusammenarbeit und gemeinsame Standards. Geplant sei etwa ein erweitertes gemeinsames Login, das es Nutzern unter anderem ermöglichen soll, sich aus dem gesamten Fundus an Inhalten übergreifende Merklisten zu erstellen.

ARD und ZDF arbeiten seit rund zwei Jahren gemeinsam an einer vertieften technologischen Partnerschaft, die weiterhin publizistischen Wettbewerb zulassen soll. ProSiebenSat.1-Chef Bert Habets hatte hingegen im Sommer das konzerneigene Streaming-Angebot Joyn als branchenübergreifende Video- und Audioplattform ins Gespräch gebracht, war damit aber auf Zurückhaltung bei den Öffentlich-Rechtlichen gestoßen.