ARD und RTL starten mit Stefan Raab zum ESC 2025
Mit geballter Kraft wollen ARD und RTL gemeinsam mit Entertainer Stefan Raab beim Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel Deutschland zurück auf einen Spitzenplatz führen. „Natürlich fahren wir dahin, um zu gewinnen“, sagte Raab am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in der Schweizer Botschaft in Berlin: „Wenn wir nur Zweiter werden, können Sie mich danach auch abstrafen.“
Unter dem Motto „Chefsache ESC 2025 – Wer singt für Deutschland?“ wird der Moderator gemeinsam mit einer Jury in einem Vorentscheid den ESC-Kandidaten für Deutschland suchen. Bewerben kann sich ab sofort jeder und jede. Die mitgebrachten Songs sollten aber „in irgendeiner Form Gehalt haben“, sagte Raab. Bewerben könne sich auch, wer schon ein Star sei. „Ich hätte nichts dagegen, wenn Herbert Grönemeyer oder Peter Maffay mitmachen wollen“, sagte der Entertainer.
Geplant sind insgesamt vier Live-Shows zur Primetime, von denen die drei ersten bei RTL laufen. Raab und seine Jury werden dort aus 24 Acts den überzeugendsten Kandidaten oder die überzeugendste Kandidatin auswählen. Wer am Ende für Deutschland nach Basel fährt, wird per Zuschauer-Voting am 1. März in einer finalen Show der ARD entschieden. Moderiert werden die Shows von Barbara Schöneberger. Basel richtet den Wettbewerb vom 13. bis 17. Mai aus, das ESC-Finale wird am 17. Mai ausgetragen.
Geworben werden soll für den Song Contest laut RTL-Programmgeschäftsführerin Inga Leschek auf allen Plattformen der beiden Sender, vom analogen Fernsehen über Streaming und Radio bis zu Social Media. „Wir geben alles, dass das ein Erfolg wird“, sagte Leschek. Keiner sei dafür so geeignet wie Stefan Raab: „Wir teilen Dich gerne mit der ARD.“
Auch ARD-Programmdirektorin Christine Strobl betonte: „Kooperationen sind das Stichwort der Zeit. Wir werden eine unglaubliche Reichweite haben.“ Die Federführung für den ESC bei der ARD hat wie immer der NDR.
Raab, der früher bei ProSieben war, gilt als Erfolgsgarant für Deutschland in der Geschichte des ESC. Mit der Entdeckung von Lena Meyer-Landrut gewann er 2010 den ESC in Oslo. Bereits damals war Raab auch für den Vorentscheid verantwortlich. Doch auch schon davor verzeichnete er ESC-Erfolge auf den vorderen Rängen, unter anderem 1998 mit Guildo Horn und dem Titel „Guildo hat Euch lieb“ und 2000 mit seinem eigenen Auftritt mit dem Lied „Wadde hadde dudde da?“.
Raab selbst will wieder bereits dem Vorentscheid eine Größe geben, „die ein bisschen mehr hermacht als in den vergangenen Jahren“, als Deutschland im Finale mit seinen Beiträgen häufig auf den hinteren Plätzen landete. Der ESC, den der 58-Jährige nach eigenen Worten seit den 1970er Jahren verfolgt, sei ein weltweites Happening. Er habe „eine unglaubliche Breite und verbinde viele Bubbles“, wie es sonst nur der Fußball tue.