ARD stellt Deutschen Hörspielpreis ein

Die ARD hat den seit 2006 vom Senderverbund vergebenen Deutschen Hörspielpreis eingestellt. Ein ARD-Sprecher sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), die Initiative für diese Entscheidung sei von den Hörspielredaktionen der ARD-Sender gekommen. Innerhalb des Senderverbunds gebe es immer mehr Kooperationen, dazu gehöre auch eine virtuelle Gemeinschaftsredaktion für das Hörspiel. Daher sei „ein Wettbewerb als Binnenkonkurrenz zwischen den Landesrundfunkanstalten und Deutschlandradio, ORF und SRF wenig plausibel, unzeitgemäß und nach außen nicht vermittelbar“, sagte der ARD-Sprecher.

Nach Angaben des Sprechers erschien den Hörspielredaktionen ein Wettbewerb „fragwürdig, bei dem der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen durch Rundfunkbeiträge finanzierten Preis an Produktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vergibt“. In dem jährlich ausgerichteten Wettbewerb konkurrierten ab 2015 zwölf Stücke, die von den neun ARD-Landesrundfunkanstalten, dem Deutschlandradio, dem Österreichischen Rundfunk (ORF) und dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) eingereicht wurden. Jede Anstalt nominierte eine Produktion.

Von 2006 bis 2014 waren nur die ARD-Anstalten und das Deutschlandradio im Wettbewerb vertreten. Der mit 5.000 Euro dotierte Deutsche Hörspielpreis der ARD wurde im November 2023 zum letzten Mal vergeben. Die Auszeichnung ging an das Hörspiel „Vogel Igel Stachelschwein. Ein Spiel in Weimar Nord“ von Mara May und Juraté Braginaité vom MDR.

Der Deutsche Hörspielpreis der ARD wurde bei den jährlich stattfindenden ARD-Hörspieltagen vergeben, die über mehrere Tage im November im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) stattfinden. Dazu gehörte auch, dass alle Wettbewerbsstücke in einer öffentlichen Jury-Diskussion besprochen wurden. Veranstaltet werden die ARD-Hörspieltage von den ARD-Landesrundfunkanstalten, dem Deutschlandradio, dem ORF und dem SRF. Organisiert wird die Veranstaltung durch den Südwestrundfunk (SWR). Partner sind das ZKM, die Hochschule für Gestaltung und die Stadt Karlsruhe.

Der ARD-Sprecher sagte, der Senderverbund wolle die Hörspieltage „neu aufzusetzen“, derzeit werde ein neues Konzept ausgearbeitet. Erste Veränderungen solle es bereits in diesem Jahr geben. Die ARD-Hörspieltage sollen vom 7. bis 10. November in Karlsruhe stattfinden und weiterhin Hörspielfans und Hörspielmacher ansprechen. Vorgesehen seien auch künftig Premieren und öffentliche Vorführungen neuer Produktionen sowie Live-Hörspiele, Workshops, eine „Nacht des Hörspiels“ und Konzerte.