ARD-Serie “Die Zweiflers” räumt beim Deutschen Fernsehpreis ab
Die ARD-Serie “Die Zweiflers” wurde beim Deutschen Fernsehpreis gleich mehrfach ausgezeichnet. Für den emotionalsten Moment der Preisverleihung sorgte eine Videobotschaft der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer.
Das ZDF ist der große Sieger beim Deutschen Fernsehpreis 2024. Mit insgesamt zwölf Auszeichnungen lagen die Mainzer klar vor der gesamten ARD, die in sieben Kategorien gewann. Dafür wurde die tragikomische ARD-Serie “Die Zweiflers” über eine jüdische Familie, die in Frankfurt am Main ein Restaurant und einen Feinkostladen betreibt, mit gleich vier Preisen bedacht. Neben den Auszeichnungen für Sunnyi Melles als beste Schauspielerin und Aaron Altaras als bester Schauspieler gewann “Die Zweiflers” auch den Preis als beste Drama-Serie und für die beste Kameraführung bei einer fiktionalen Produktion.
Der Deutsche Fernsehpreis wurde am Donnerstagabend in Köln verliehen. Die von Barbara Schöneberger moderierte TV-Gala lief dieses Jahr in der ARD. Für einen sehr emotionalen Moment sorgte die Auszeichnung der ZDF-Produktion “Ich bin! Margot Friedländer”, ein Dokudrama mit Spielszenen und Interviews mit der 102-jährigen Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer. In einer in Köln gezeigten Videobotschaft sagte Friedländer, der Film wolle “aufzeigen, was passieren kann, wenn Demokratie aus den Fugen gerät” und forderte: “Die Demokratie muss bleiben.” Darauf gab es Standing Ovations im Saal.
Das ZDF wurde außerdem unter anderem in Kategorie “Show” für Jan Böhmermanns “Lass dich überwachen!” ausgezeichnet. Auch der Preis für die beste Dokumentation ging mit “Hamas-Angriff aufs Festival – Die Überlebenden des Wüsten-Raves” an das ZDF, ebenso der Preis für die beste Doku-Serie, bei der “Einzeltäter” gewann. Die Trilogie widmet sich Menschen, die bei den rechtsextremen Anschlägen von München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020 Angehörige verloren haben.
Bei den Privaten gingen jeweils zwei Preise an RTL sowie an die Streamingdienste Disney+ und Amazon Prime. Je eine Auszeichnung wurde an ProSiebenSat.1, MagentaTV der Telekom und den Sender Welt TV von Axel Springer verliehen. Nach Angaben der 15-köpfigen Jury unter dem Vorsitz des langjährigen Ufa-Produzenten Wolf Bauer waren in diesem Jahr 40 Prozent der Preisträger Frauen.
In der Kategorie Information wurden unter anderem Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheid für ihr Format “24 Stunden mit Joko & Klaas ausgezeichnet”, bei dem sie einen ganzen Tag Sendezeit ihres Haussender ProSieben in Eigenregie übernommen und auf Umweltschutz und soziale Themen aufmerksam gemacht hatten. Bestes Reality-Format wurde “Die Verräter – Vertraue Niemandem!” (RTL), aber auch der Preis für die beste Moderation einer Informationssendung ging mit Steffen Schwarzkopf von Welt TV an ein privates TV-Angebot. Den Ehrenpreis der Stifter erhielt der Schauspieler Mario Adorf für sein Lebenswerk.
Der Deutsche Fernsehpreis wird seit 1999 mit einer Unterbrechung im Jahr 2015 verliehen. Seine Träger sind ARD, ZDF, ProSiebenSat.1, RTL Deutschland und die Deutsche Telekom. Seit 2023 sind die Streamingdienste Disney+, Netflix und Prime Video offiziell Partner des Fernsehpreises. Bereits am Dienstag hatte die “Nacht der Kreativen” des Fernsehpreises stattgefundent, bei der vor allem Einzelleistungen hinter der Kamera ausgezeichnet werden.