Archiv zur Baugeschichte der DDR online
Es ist eine große Sammlung: Hunderttausende Fotos und Pläne von ostdeutschen Kitas, Parks, Spielplätzen und Inneneinrichtungen sind jetzt online einzusehen.
Das Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung in Erkner hat sein Archiv zur Bau- und Planungsgeschichte der DDR online zugänglich gemacht. Im Portal Stadt-Raum-Geschichte stünden der Öffentlichkeit seit Freitag 30.000 digitalisierte Objekte zur Verfügung, teilte das brandenburgische Wissenschaftsministerium am Freitag in Potsdam mit.
Die wissenschaftlichen Sammlungen des Instituts seien das größte Spezialarchiv zur Architektur der DDR. Sie umfassten hunderttausende Fotos und großformatige Pläne und Zeichnungen, außerdem unveröffentlichte Druckwerke, Handakten und Architekturmodelle.
Stadtplanung bedeutend für Alltag
Kulturministerin Manja Schüle (SPD) betonte zum Start des Online-Portals die Bedeutung von Stadtplanung und Architektur für das Alltagsleben. Stadträume prägten soziale, politische und kulturelle Zugehörigkeiten und Identitäten. „Deshalb toben Streits um städtebauliche Entscheidungen auch oft so heftig, wie etwa beim Abriss der FH im Potsdamer Zentrum oder beim Wiederaufbau der Garnisonkirche“, fügte sie hinzu. Mit dem Portal seien Fotos und Pläne von ostdeutschen Kitas, Spielplätzen, Ferienlagern, Parks, Inneneinrichtungen von Läden und Cafés, Baustellen, Fußgängerzonen, Plattenbauten sowie zerfallenden Altstädten zugänglich.
Das Leibniz-Institut forscht zu Wechselbeziehungen zwischen gesellschaftlicher und räumlicher Entwicklung von Städten und Regionen. Es hat mehr als 70 Mitarbeiter und arbeitet national und international mit Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zusammen.