Das Archiv des deutschen Fotografen Michael Schmidt (1945 – 2014) geht als Dauerleihgabe an das Museum Folkwang in Essen. Mit der Übernahme des Archivs intensivierten das Museum Folkwang, die Folkwang Universität der Künste, das Historische Archiv Krupp und das Ruhr-Museum ihre Zusammenarbeit, um Essen international als Standort für Fotografie zu stärken, teilte das Museum am Dienstag mit. Ermöglicht wird die Übernahme auch durch die Unterstützung der Stadt Essen, die in den kommenden zwei Jahren Sondermittel zur Realisierung der Vorhaben und damit verbundener Projekte zur Verfügung stellt.
Die Bestände der bereits zu Lebzeiten des Fotografen gegründeten „Stiftung für Fotografie und Medienkunst mit Archiv Michael Schmidt“ werden die Fotografische Sammlung des Museums künftig „signifikant erweitern“, wie es hieß. Das Archiv umfasst unter anderem eine umfangreiche Zusammenstellung von fünf zentralen Werkgruppen des Fotografen aus allen Schaffensperioden von den Anfängen bis zu der letzten 126-teiligen Arbeit „Lebensmittel“.
Hinzu kommen sämtliche Negative, 2.000 Prints mit Werkcharakter und über 20.000 Kontakt-, Arbeits- und Testabzüge. Auch persönliche Dokumente sowie die private Bibliothek von Schmidt gehören zu den Beständen. Das umfangreiche Konvolut soll im kommenden Herbst von Berlin nach Essen überführt werden. Zwei neue Stellen im Bereich Wissenschaft und Fotorestaurierung werden das Archiv Michael Schmidt am Museum Folkwang betreuen.
Bereits im Frühjahr 2019 hatten sich die vier beteiligten Institutionen zum Netzwerk „Zentrum für Fotografie Essen“ zusammengeschlossen. Die Aktivitäten des Zentrums werden künftig von einem eingetragenen Verein mit Sitz im Sanaa-Gebäude auf dem Unesco-Welterbe Zollverein koordiniert. Die Gründung des Vereins erfolgte Ende Januar.