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Archäologen finden bedeutenden Marmor-Frauenkopf – 2.500 Jahre alt

Seltener Fund in Italien: Ein fast unversehrter Frauenkopf aus Marmor deutet laut Forschern auf Verbindungen von antiken Griechen und Etruskern. Das Kunstwerk könnte das Wissen über ihre Geschichte erweitern.

In der antiken etruskischen Stadt Vulci haben Archäologen einen außergewöhnlichen Fund gemacht, der auf engere kulturelle Verbindungen zwischen Griechen und Etruskern im 6. und 5. Jahrhundert vor Christus hinweist als bislang angenommen. Wie das Ausgrabungsprojekt “Vulci Cityscape” am Montag mitteilte, entdeckte das Team um die Archäologin Mariachiara Franceschini von der Universität Freiburg und ihren Kollegen Paul P. Pasieka von der Universität Mainz den Kopf einer weiblichen Marmorstatue. Die antike Etrusker-Stadt Vulci liegt in der heutigen mittelitalienischen Provinz Viterbo.

Der nicht ganz lebensgroße Kopf zeigt eine junge Frau mit kunstvoll gestalteter Frisur und einem Diadem. Stilistische Vergleiche verweisen laut den Wissenschaftlern auf enge Parallelen zu Statuen der Athener Akropolis. Sie datieren das Stück auf den Beginn des 5. Jahrhunderts vor Christus.

“Neben der bildhauerischen Qualität besticht der Kopf durch seine einzigartigen Details, die sich in der Form nicht oder nur sehr selten finden lassen”, erläuterte Pasieka. Auch die Reste der antiken Bemalung seien hervorragend erhalten.

Der Fund zähle zu den seltenen Beispielen griechisch-archaischer Großplastik außerhalb Griechenlands. Er stamme aus dem Bereich eines monumentalen Tempels, den das Projekt bereits 2020 in Vulci freigelegt hatte. Mehr als 2.500 Jahre lag er im Boden verborgen. Aus dem Gebiet seien bislang nur wenige Skulpturen bekannt – keine davon sei vergleichbar gut erhalten, hieß es.

“Die Wende vom 6. zum 5. Jahrhundert vor Christus war ein Moment intensiver Aktivität und kultureller Blüte in Griechenland wie auch in Etrurien,” erklärte Franceschini. Durch den Fund ergebe sich ein neues Bild der kulturellen Verflechtung.

Derzeit wird die Skulptur restauriert. Parallel arbeiten Franceschini und Pasieka gemeinsam mit Restauratoren an einer wissenschaftlichen Einordnung der Ergebnisse.