Morgen einfach ans Meer fahren statt ins Büro – vielleicht kann man dort endlich den Traum eines eigenen Cafes oder einer Frittenbude umsetzen? Wer wirklich etwas ändern will, muss laut einer Expertin anders denken.
“Mentale Fluchtversuche” bewirken auf Dauer keinen wirklichen Wandel: Das betont die Arbeitspsychologin Sylvia Broetje. Viele Menschen “stellen sich lieber vor, eine Pommesbude am Strand zu eröffnen, anstatt ernsthaft zu versuchen, in ihrem Arbeitsleben etwas zu verändern”, sagte sie der Zeitschrift “Psychologie Heute” (Januar-Ausgabe). Die Angst vor Unbekanntem, ein möglicher Statusverlust oder finanzielle Herausforderungen machten Schritte zur Veränderung zusätzlich schwer.
Meist sei der Punkt für einen Karrierewechsel erreicht, wenn man wiederholt unzufrieden sei und sich dies auch nach Änderungsversuchen nicht verbessere, sagte Broetje, die als Berufs- und Karriereberaterin tätig ist. Hilfreich für einen solchen Schritt seien Widerstandsfähigkeit, Unterstützung aus dem Umfeld, ein finanzielles Polster und eine sogenannte Wachstumsorientierung: “Das heißt, ich bin bereit, neue Seiten an mir kennenzulernen und kann mich in neuen Rollen sehen.” Dazu könne auch eine neue Ausbildung gehören. Zugleich sei der Karrierewechsel ein Abschied: “Das tut weh und darf betrauert werden.”