Niedersachsens Sozial- und Arbeitsminister Andreas Philippi (SPD) hat sich vor dem Weltfrauentag am 8. März für eine faire Bezahlung von Frauen ausgesprochen. „Es ist schlicht ein Skandal, dass Deutschland da immer noch im Muff der Nachkriegszeit steckt und Frauen benachteiligt“, sagte er der Oldenburger Nordwest-Zeitung (Sonntag Online, Montag Print). „Wenn wir das Gender-Pay-Gap (die Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern) schließen, wird es attraktiver für Frauen zu arbeiten.“
Der Minister forderte die Bundesregierung auf, die Arbeit von Frauen auch steuerlich attraktiver zu machen. Zudem müsse das Thema Verlässlichkeit der Betreuung in Kita und Schule weiter vorangebracht werden. „Da ist schon viel passiert, aber optimal ist das für Eltern nach wie vor nicht.“
Auf die Frage, ob wieder wie in den 1960er und 1970er Jahren gezielt Fachkräfte angeworben werden sollten, reagierte Philippi zurückhaltend: „Die Zeiten sind nicht vergleichbar und es gibt nicht die eine Lösung. Zunächst einmal sollten wir das Potenzial im eigenen Land nutzen.“ Er wünsche sich mehr Menschen mit Behinderung im ersten Arbeitsmarkt. Außerdem sehe er bei der Erwerbsquote von Frauen mit Migrationshintergrund noch Potenziale.