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Arbeitsmarkt-Experte: Berufsberatung muss passgenauer werden

Welche Ausbildung passt zu mir und meinen Interessen? Damit dies junge Leute herausfinden können, wären Praktika eine Möglichkeit. So könnten sie ihre Stärken und Schwächen erproben, empfiehlt ein Fachmann.

Die Berufsberatung von Jugendlichen muss besser werden, meint der Direktor des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Bernd Fitzenberger. Es fehle an passgenauer Information, sagte er am Montag dem Bayerischen Rundfunk. Sie sollten die Möglichkeit haben, etwas auszuprobieren, um ihre Stärken und Schwächen sowie Interessen zu finden. Dafür gelte es, Jugendliche und Betriebe besser zusammenzubringen, so der Experte. Sinnvoll wären Schnupperpraktika oder längere Praktika, die anschließend besprochen würden.

Eine am selben Tag veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung und des Instituts der deutschen Wirtschaft hat ergeben, dass viele Ausbildungsbetriebe nicht so ausreichend über Lerninhalte und Vergütung informierten, wie junge Interessenten das wünschten. Vieles, was eine Ausbildung attraktiv mache, böten Unternehmen auch an. Allerdings erfüllten sie den Informationsbedarf von potenziellen Bewerbern oft nur zum Teil.

Demnach wünschen sich 95 Prozent der jungen Menschen vor einer Bewerbung Auskunft sowohl über konkrete Inhalte und Tätigkeiten der Ausbildung wie auch über die Ausbildungsvergütung. Hingegen stellten nur drei Viertel der Betriebe Informationen über die Tätigkeiten vor einem Bewerbungsgespräch bereit, nur 60 Prozent machten die Bezahlung transparent. Für die Studie wurden 1.755 junge Menschen im Alter von 14 bis 25 Jahren und 1.071 Unternehmen befragt.