Applebaum: Musk tut alles andere, als Meinungsfreiheit zu verteidigen
Die Journalistin und Historikerin Anne Applebaum dringt auf eine Regulierung sozialer Medien und attackiert den X-Besitzer Elon Musk. „Es gibt nichts Heuchlerischeres als Elon Musk, wenn er sagt, er wolle ‘freie Meinungsäußerung’ auf X praktizieren, und dann den Algorithmus so ändert, dass er die extreme Rechte begünstigt“, sagte die Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels in einem am Sonntag vom „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ veröffentlichten Interview.
Musk sperre Konten in dem Netzwerk, wenn ausländische Führer oder Diktatoren das von ihm verlangten. „Er tut alles andere, als die Meinungsfreiheit zu verteidigen“, sagte die in den USA geborene Applebaum, die in Polen lebt.
Es gehe nicht darum, dass es eine Moderation der Inhalte geben sollte. „Es geht nicht um Zensur“, sagte die Journalistin. Es geht darum, wie die Netzwerke strukturiert sind. Dabei gebe es viele verschiedene Möglichkeiten. Es gehe darum, „die Plattformen rechtlich für das verantwortlich zu machen, was sie veröffentlichen, wie es Verlage und Fernsehsender sind, oder darum, eine Werbestruktur zu ändern, die bisher die Eigentümer dazu ermutigt, Empörung und Wut zu Geld zu machen“.