Appell: Hannover soll Patenschaft für Seenotrettungsschiff übernehmen

Niedersachsens Flüchtlingsrat und rund ein Dutzend weitere Organisationen fordern den Rat der Stadt Hannover auf, eine Patenschaft mit einem Schiff einer zivilen Seenotrettungsgesellschaft zu beschließen. Einen entsprechenden Antrag hat die Ratsfraktion von Grünen, Volt und Piratenpartei am Donnerstag eingebracht, wie der Flüchtlingsrat am Freitag mitteilte. „In diesen Zeiten, in denen Schutz suchende Menschen zu einer Belastung oder gar Bedrohung aufgebaut werden, wäre eine Schiffspatenschaft ein wichtiges und notwendiges Zeichen der Humanität“, sagte Sigmar Walbrecht vom Flüchtlingsrat.

Der Appell weist darauf hin, dass sich bis heute 319 Städte und Gemeinden in Deutschland zu „Sicheren Häfen“ für Geflüchtete erklärt haben, darunter auch Hannover sowie 51 weitere Kommunen aus Niedersachsen. Osnabrück, Braunschweig, Wolfsburg und der Landkreis Lüneburg hätten bereits eine Patenschaft für ein Seenotrettungsschiff beschlossen: „Den wohlfeilen Worten müssen endlich auch in Hannover konkrete Handlungen folgen“, hieß es. Die Unterzeichner des Appells erwarten überdies, dass die Stadt die Schirmherrschaft über eine Spendenkampagne für eine Seenotrettungsorganisation übernimmt.

Hinter dem Appell stehen unter anderem die Regionalverbände der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und des Paritätischen. Die örtlichen Jugendorganisationen der Linken und der Grünen haben sich der Forderung ebenfalls angeschlossen.