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Appell: Baerbock soll sich für Fluchtrouten aus dem Sudan einsetzen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) muss sich nach Ansicht von Menschenrechtlern für sichere Fluchtrouten im vom Bürgerkrieg erschütterten Sudan einsetzen. Stündlich verschlimmere sich die Lage in der Stadt El Fasher in der sudanesischen Region Darfur, die teils noch unter der Kontrolle der sudanesischen Armee stehe, sagte Sarah Reinke von der Gesellschaft für bedrohte Völker am Freitag in Göttingen. Hunderttausende Zivilisten seien dort in Lebensgefahr.

Die Rapid Support Forces (RSF), Gegenspieler der sudanesischen Armee, wollten die Stadt mit aller Gewalt einnehmen, erklärte Reinke. Allen Kriegsparteien seien die Zivilbevölkerung sowie die aktuell rund 800.000 Geflüchteten in El Fasher gleichgültig: „Krankenhäuser und Zufluchtsorte für Geflüchtete werden gezielt angegriffen. Die Kriegsparteien haben die Stadt nach außen abgeriegelt, es gibt keine Fluchtrouten.“

„Die Millionen Euro, die Deutschland Mitte April auf der Geberkonferenz für den Sudan zugesagt hat, helfen keinen Toten“, fügte Reinke an. Baerbock solle gemeinsam mit den internationalen Partnern Deutschlands sofort sichere Fluchtwege und einen Waffenstillstand verhandeln und das Sterben in El Fasher verhindern.