Die Zahl der Windpocken-Fälle in Schleswig-Holstein nähert sich weiter dem Vor-Corona-Niveau. Im vergangenen Jahr wurden 516 Infektionsfälle gemeldet, wie die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Donnerstag mitteilte. Vor der Pandemie (2019) sind in Schleswig-Holstein 641 Fälle verzeichnet worden. Die Corona-Jahre 2021 und 2022 hatten mit je 168 und 214 Fällen einen Tiefstand erreicht. 2023 ist mit 559 Windpocken-Fällen die Zahl wieder deutlich gestiegen. „Wie bei allen anderen Infektionskrankheiten hat die Corona-Pandemie mit Maßnahmen wie Schul- und Kita-Schließungen sowie strenger Hygieneregeln das Infektionsgeschehen stark beeinflusst. Mit der Normalisierung der Situation zeigen sich wieder deutlich höhere Fallzahlen“, erklärt Tom Ackermann, AOK-NordWest-Vorstand.
Der Auslöser für Windpocken ist das Varizellen-Zoster-Virus. Es wird durch Tröpfcheninfektion über die Luft übertragen. Die Virusinfektion äußert sich durch einen juckenden Hautausschlag und Bläschenbildung. Windpocken gehören zu den häufigsten Kinderkrankheiten und sind sehr ansteckend. Deshalb wird eine Impfung gegen das Virus im Kindesalter empfohlen: „Die Entscheidung, ob Eltern ihr Kind impfen lassen, kann ihnen niemand abnehmen. Es ist jedoch wichtig, dass sich Eltern mit diesem Thema auseinandersetzen“, sagt Ackermann.
Die AOK hat bundesweit 20,9 Millionen Mitglieder. Die AOK NordWest versichert rund 2,97 Millionen Menschen.