AOK untersucht Versorgungsqualität in Pflegeheimen

Demenzerkrankte Heimbewohner in Niedersachsen müssen laut einer neuen Untersuchung der Krankenkasse AOK vergleichsweise oft in einem Krankenhaus behandelt werden, weil sie zu wenig getrunken haben. Niedersachsen liege bei diesem Problem mit 4,9 Prozent an zweiter Stelle hinter Rheinland-Pfalz, teilte die AOK am Dienstag in Hannover mit. Der Bundesdurchschnitt liege bei 3,8 Prozent. Die Verantwortlichen vor Ort seien gefragt, nach den Ursachen für die relativ häufigen Krankenhausaufenthalte zu forschen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation auszuloten.

Die Zahlen stammen aus dem neuen „Qualitätsatlas Pflege“ der AOK. Erstmals seien dazu die Abrechnungsdaten von Kranken- und Pflegeversicherung zusammengeführt worden, hieß es. Dafür wurden von den insgesamt rund 91.000 in niedersächsischen Pflegeheimen lebenden Menschen die Daten der etwa 42.000 AOK-Versicherten analysiert. Für den Qualitätsatlas seien insgesamt zehn Indikatoren beleuchtet worden.

Niedersachsen schneide bei den einzelnen ausgewerteten Qualitätsindikatoren unterschiedlich ab, erläuterte ein Sprecher der AOK. Bei der problematischen Dauerverordnung von Antipsychotika bei Demenz liege das Land im bundesweiten Vergleich im Mittelfeld, ebenso bei den vermeidbaren Krankenhausaufenthalten am Lebensende. Insgesamt sei der Anteil derer, die in ihren letzten 30 Lebenstagen im Krankenhaus behandelt werden mussten, im Vergleich zum Jahr 2017 um rund 2,8 Prozent gesunken.