AOK: Steigende Fehlzeiten in Betrieben von Westfalen-Lippe
Die Beschäftigten in der Region Westfalen-Lippe haben sich nach einer Auswertung der AOK NordWest im ersten Halbjahr 2023 häufiger krankgemeldet als im Vorjahreszeitraum. Die Krankenstandsquote von Januar bis Juni betrug 7,1 Prozent, 0,2 Prozent Prozentpunkte mehr als im ersten Halbjahr 2022 (6,9 Prozent), wie die Krankenkasse am Freitag in Dortmund mitteilte. Damit habe die Region deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 6,5 Prozent gelegen. „Ursache waren nach wie vor deutlich mehr Krankschreibungen wegen Atemwegsinfekten und Erkältungskrankheiten“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann.
Insgesamt macht die AOK einen steigenden Trend an Krankmeldungen in Westfalen-Lippe aus. So habe der Krankenstand in Westfalen-Lippe im ersten Halbjahr 2021 noch bei 5,6 Prozent gelegen, hieß es. Über die AOK NordWest sind rund 1,1 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Westfalen-Lippe versichert.
Atemwegserkrankungen, die Nase, Bronchien und Lunge betreffen, haben dem Angaben zufolge im ersten Halbjahr 2023 zu deutlich mehr Krankmeldungen in den Betrieben geführt. Sie machten unter den Versicherten der AOK NordWest mehr als ein Viertel aller Arbeitsunfähigkeitsfälle (26,1 Prozent) in Westfalen-Lippe aus, wie aus dem aktuellen Gesundheitsbericht der Krankenkasse hervorgeht. Im Vergleichszeitraum von 2022 lag der Anteil bei 23 Prozent, 2021 bei nur 11,7 Prozent. An zweiter Stelle folgen Muskel- und Skeletterkrankungen mit 14,2 Prozent, gefolgt von Verdauungserkrankungen (6,8 Prozent) und Verletzungen (5,4 Prozent).
Die Erwerbstätigen in Westfalen-Lippe fehlten im ersten Halbjahr 2023 durchschnittlich an 12,9 Tagen im Job. Das sei ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,6 Prozent, hieß es. Der Monat mit dem höchsten Krankenstand war den Angaben zufolge der März (8,5 Prozent).
Im Branchenvergleich sind die höchsten Krankenstände bei den AOK-Mitgliedern in Westfalen-Lippe im ersten Halbjahr 2023 im Bereich Energie, Wasser, Entsorgung (8,2 Prozent) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (8 Prozent) zu beobachten, wie es weiter hieß. Die niedrigsten Werte seien im Wirtschaftszweig Banken und Versicherungen sowie in der Land- und Forstwirtschaft mit jeweils 4,8 Prozent festzustellen.