Fast jede vierte Frau über 75 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern hat die chronische Skeletterkrankung Osteoporose und damit ein höheres Risiko für Knochenbrüche. Das gehe aus dem neuen „Gesundheitsatlas Osteoporose“ hervor, den das Wissenschaftliche Institut der AOK am Mittwoch veröffentlichte, teilte die Krankenkasse AOK Nordost mit. Laut AOK gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Landkreisen und den Bundesländern. In den Landkreisen Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte ist die Zahl der Betroffenen mit 5,4 von 100 Einwohnern am höchsten, in Nordwestmecklenburg mit 4,1 von 100 am niedrigsten. Insgesamt sind in MV 4,8 Prozent der Menschen von der chronischen Skeletterkrankung betroffen, das sind rund 54.000 Personen.
Die Osteoporose-Häufigkeit liegt den Angaben zufolge in MV rund ein Fünftel über dem Bundesdurchschnitt (4,0). Am niedrigsten ist die Krankheitshäufigkeit in Hamburg mit 2,9 Prozent, am höchsten in Sachsen-Anhalt mit 5,8 Prozent. Osteoporose komme häufiger in Regionen mit einem hohen Altersdurchschnitt und einem hohen Anteil an Rauchenden vor, hieß es. Rauchen habe nachweislich einen schädlichen Einfluss auf den Knochenstoffwechsel. Medikation, regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung könnten helfen.
Seit 2019 erscheint jährlich eine Ausgabe des Gesundheitsatlas des Wissenschaftlichen Instituts der AOK. Die aktuelle Ausgabe „Gesundheitsatlas Osteoporose“ basiert auf Erhebungen der Abrechnungsdaten der rund 370.000 AOK-Nordost-Versicherten in MV. Zudem wurde ein Hochrechnungsverfahren eingesetzt.