Der Krankenstand in Schleswig-Holstein bleibt auch im dritten Jahr in Folge auf Rekordniveau. 2024 waren wie im Vorjahr 6,9 Prozent der bei der AOK Nordwest versicherten Arbeitnehmenden krank geschrieben, wie die Krankenkasse am Dienstag mitteilte. Damit lagen die Fehlzeiten über dem bundesweiten Durchschnitt von 6,5 Prozent. Laut aktuellem AOK-Gesundheitsbericht fehlten die Beschäftigten in SH im Schnitt 25,4 Tage krankheitsbedingt in ihren Betrieben, rund 41 Prozent der Fehlzeiten dauerten länger als sechs Wochen. „Der häufigste Grund für eine Krankschreibung waren erneut die Atemwegserkrankungen mit mehr als ein Viertel aller Krankheitsfälle“, sagte AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann.
Die meisten Arbeitsunfähigkeitstage (AU) wurden 2024 durch Muskel-Skelett-Erkrankungen verursacht, 19,4 Prozent der Ausfalltage seien auf diese Krankheitsart zurückzuführen, hieß es. Auch psychische Erkrankungen würden beim Krankenstand eine große Rolle spielen: Obwohl sie nur 5,1 Prozent aller AU-Fälle ausmachten, entfielen 13,6 Prozent aller Fehltage auf psychische Erkrankungen. Mit durchschnittlich 28,7 Tagen je Fall verursachten sie im Vergleich der Krankheitsarten die längsten Ausfallzeiten.
Im Branchenvergleich sei 2024 der höchste Krankenstand im Gesundheits- und Sozialwesen (8 Prozent) sowie in der öffentlichen Verwaltung und Sozialversicherung (7,9 Prozent) verzeichnet worden, hieß es. Die niedrigsten Werte habe es in der Land- und Forstwirtschaft mit 4,3 Prozent und im Wirtschaftszweig Banken und Versicherungen mit 4,6 Prozent gegeben.