Antisemitismus: Mehrheit hält „Fridays for Future“ für gescheitert

Fast zwei Drittel der Deutschen sehen für die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ angesichts der gegen die Gruppe erhobenen Antisemitismus-Vorwürfe keine Zukunft. Laut repräsentativer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstag) halten 65 Prozent die „Fridays for Future“-Bewegung nach israelfeindlichen Äußerungen ihrer internationalen Vertreter in Sozialen Netzwerken für gescheitert. Lediglich 24 Prozent der mehr als 5.000 in Deutschland Befragten glauben demnach noch an eine Zukunft der Organisation.

Auch bei den Jüngeren überwiegt demnach die Skepsis: Bei unter Dreißigjährigen geben 41 Prozent der Organisation noch eine Chance, 50 Prozent dagegen nicht. Bei allen älteren Befragten sehen mehr als 60 Prozent „Fridays for Future“ wegen einseitiger Solidaritätsbekundungen für Palästinenser nach den Hamas-Terroranschlägen in Israel als gescheitert an. Nach Parteipräferenzen ausgewertet, gibt es lediglich bei den Anhängern der Grünen und der Linken eine optimistische Haltung: 51 Prozent der Grünen-Wähler und 70 Prozent der Linken-Wähler sehen die Bewegung nicht als gescheitert an.

Civey zählt für seine repräsentativen Online-Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Nutzer, die dafür Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Auf die Frage „Inwieweit stimmen Sie der Aussage zu: ‚Die Klimaprotestbewegung ‚Fridays for Future‘ ist nach israelfeindlichen Posts auf ihrem internationalen Social-Media-Account als Bewegung gescheitert?“ wurden zwischen 3. und 6. November die Antworten von 5.013 Menschen berücksichtigt. Antworten konnte man mit „Stimme eindeutig zu“, „Stimme eher zu“, „Stimme eher nicht zu“, „Stimme eindeutig nicht zu“ oder „Unentschieden“. (00/3665/09.11.2023)