Artikel teilen:

Anne Franks beste Freundin Jacqueline van Maarsen gestorben

Jacqueline van Maarsen war die beste Freundin der Jüdin Anne Frank. In Büchern und Vorträgen warnte sie vor Rassismus und Antisemitismus. Jetzt ist die Niederländerin im Alter von 96 Jahren gestorben.

Jacqueline van Maarsen, die beste Freundin von Anne Frank, ist tot. Die Niederländerin starb am 13. Februar im Alter von 96 Jahren, wie das Anne-Frank-Haus in Amsterdam am Freitagabend mitteilte. Die Klassenkameradin von Anne Frank war die Tochter eines jüdischen Vaters und einer christlich erzogenen Mutter, die zum Judentum konvertierte.

Jacqueline van Maarsens Mutter gelang es, ihre Töchter 1942 als nichtjüdisch anerkennen zu lassen. So überlebte sie den Holocaust. Der Großteil der Familie ihres Vaters wurde von den Nationalsozialisten getötet.

Van Maarsen, die nach dem Krieg als Buchbinderin arbeite, schrieb mehrere Bücher über Frank. Bei Besuchen in Schulen sprach sie über ihre Freundschaft sowie über die Gefahren von Antisemitismus und Rassismus. Unter anderem berichtete sie zusammen mit einer weiteren Freundin Franks in einem Projekt des WDR über de Zeit des Nationalsozialismus.

“Es war nicht immer leicht, Annes beste Freundin zu sein”, beschrieb van Maarsen die Freundschaft. Sie selbst sei eher ruhig und introvertiert gewesen, Anne hingegen viel extrovertierter. “Nie mehr habe ich jemanden kennengelernt, der das Leben so in vollen Zügen genoss wie Anne.”

Das jüdische Mädchen Anne Frank (1929-1945) starb im Alter von 15 Jahren im NS-Konzentrationslager Bergen-Belsen. Vorher versteckte es sich mit seiner Familie mehr als zwei Jahre lang in einem Haus in Amsterdam, in dem sich heute das Anne-Frank-Museum befindet. Dort führte sie ihr Tagebuch, das in mehr als 70 Sprachen übersetzt wurde.