Anne Frank-Ausstellung in JVA Halle eröffnet

Bildungsarbeit hinter Gittern: Eine Schau informiert im Gefängnis von Halle (Sachsen-Anhalt) über das Leben der jungen Jüdin und Tagebuchschreiberin Anne Frank.

Anne Frank versteckte sich in Amsterdam lange vor den Nazis
Anne Frank versteckte sich in Amsterdam lange vor den NazisImago / United Archives International

In der Justizvollzugsanstalt (JVA) Halle ist eine Wanderausstellung zu Anne Franks Lebensgeschichte eröffnet worden. Die Schau erinnert auf großen Schautafeln an eines der bekanntesten Opfer des Holocaust und thematisiert insbesondere Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart.

Sachsen-Anhalts Justizministerin Franziska Weidinger (CDU) erklärte: “Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll, welche Gefahren von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung ausgehen. Hervorzuheben ist, dass das Interesse der Gefangenen groß ist, sich mit dem Schicksal von Anne Frank auseinanderzusetzen.” Auch hinter Gittern sei Bildungsarbeit unverzichtbar und ein wichtiger Bestandteil der Resozialisierung.

Tagebuch der Anne Frank zum Symbol geworden

Veronika Nahm, Direktorin des Anne-Frank-Zentrums Berlin, das die Schau konzipiert hat, hob die Besonderheit des Ortes hervor: “Wir treffen in Gefängnissen auf Menschen, die wir durch klassische Bildungsangebote nicht erreichen.” In Halle sei die 50. Ausstellung in einem deutschen Gefängnis.

Das weltweit berühmte Tagebuch des jüdischen Mädchens Anna Frank ist Symbol für den Völkermord an den Jüdinnen und Juden durch die Nationalsozialisten und zugleich ein Dokument der Lebens- und Gedankenwelt einer jungen Schriftstellerin.