Anklage gegen mutmaßliche Eisenacher Rechtsterroristen

Die Bundesanwaltschaft hat Anfang September am Thüringer Oberlandesgericht Jena Anklage gegen drei mutmaßliche Mitglieder der Eisenacher Neonazi-Kampfsportgruppe „Knockout 51“ erhoben. Dem Trio werde vorgeworfen, Mitglieder der Gruppierung für körperliche Auseinandersetzungen mit Polizeibeamten und Angehörigen der linken Szene auszubilden, teilte die Behörde am Donnerstag in Karlsruhe mit.

Bei „Knockout 51“ habe es sich um eine Kampfsportgruppe gehandelt, die unter dem Deckmantel des gemeinsamen Trainings junge Männer bewusst mit rechtsextremem Gedankengut indoktriniert habe. „Knockout 51“ sei dabei auf die Begehung von Körperverletzungsdelikten angelegt worden. Spätestens seit April 2021 habe sich das Ziel der Vereinigung auch auf die Tötung von Personen aus der linksextremen Szene erstreckt, lautet der Anklagevorwurf.

Die Angeschuldigten Kevin N. als Rädelsführer und Marvin W. seien daher der Mitgliedschaft in einer kriminellen und terroristischen Vereinigung hinreichend verdächtig. Patrick W. werde verdächtigt, die Vereinigung unterstützt zu haben.

Nach Angaben der Bundesanwaltschaft plante „Knockout 51“ im September 2021 einen tödlichen Angriff auf Linksextremisten in Erfurt. Kevin N.
habe dabei das Aufeinandertreffen absichern und bei Bedarf eingreifen sollen. Tatsächlich sei ein Zusammenstoß trotz Provokationen durch Angehörige von „Knockout 51“ letztlich ausgeblieben.

Die Angeschuldigten wurden am 14. Dezember 2023 festgenommen. Patrick W. wurde im April 2024 nach Aufhebung des Haftbefehls aus der Untersuchungshaft entlassen.