Artikel teilen:

Anke Engelke vermisst das abgeschaffte Duden-Telefon

Man kennt Anke Engelke als brillante Komikerin, eloquente Moderatorin und großartige Entertainerin. Nun verriet sie in einem Interview, welche Lieblingsworte sie hat und wie sehr ihr die deutsche Sprache am Herzen liegt.

 Anke Engelke (59), Schauspielerin und Entertainerin, bedauert, dass die Menschen oft nachlässig mit der deutschen Sprache umgehen. Denn Sprache beeinflusse Verhalten, sagte Engelke dem “Münchner Merkur” (Montag). Sie selbst sei eine der wenigen gewesen, die regelmäßig das inzwischen abgeschaffte Duden-Telefon genutzt hätten. Dort habe man anrufen und Fragen zu Grammatik und Rechtschreibung stellen können. “Ich liebte das. Doch der Bedarf scheint nicht mehr da zu sein, heute, wo man alles googeln kann.”

Das sei jammerschade, bedauerte die Entertainerin. Denn sie habe immer versucht, ihre Anrufe dort zu einem besonderen Gespräch zu machen. “Und wenn man sich nur den Namen der Person merkt die antwortet, und sich bei der Verabschiedung noch mal gebührend bedankt. Aber das kostet Zeit und Energie, viele finden das überflüssig.” Dabei würden solche kleinen Momente zum großen Ganzen werden. Wenn man die vernachlässige, lieber die Wutkeule heraushole und das Gemecker beginne, sei es logisch, dass da unglückliche Menschen draus werden – “und eine unglückliche Gesellschaft.”

Der Zeitung verriet Engelke, dass “Fernweh” eines ihrer Lieblingswörter sei. Das gebe es so in keiner anderen Sprache. Deshalb sähe sie es als eine gute Übung an, sich das Deutsche anzugucken und nach Lieblingswörtern zu suchen. Die Künstlerin bedauerte, dass das Wort “Hackenporsche” nicht mehr im Duden stehe: “Ich hab so einen Einkaufswagen, den man hinter sich herzieht – jetzt wurde mir mein Wort dafür genommen.”

Am Donnerstag kommt Engelkes neuer Film “Dann passiert das Leben” in die deutschen Kinos. Darin spielt sie mit Ulrich Tukur ein Ehepaar, das sich auseinandergelebt hat und plötzlich mit einem harten Schicksalsschlag konfrontiert wird.