Anhaltische Landeskirche droht Finanzloch

Die Evangelische Landeskirche Anhalts rechnet für die kommenden Jahre mit einem anhaltenden Haushaltsdefizit. Wie die Finanzdezernentin, Oberkirchenrätin Franziska Bönsch, am Freitag auf der Tagung der Landessynode in Bernburg sagte, erwarte man ab 2028 sinkende Einnahmen aus der Kirchensteuer. Zugleich stiegen die Personal- und Sachkosten in den nächsten Jahren an.

Demnach soll das Haushaltsdefizit bis 2026 auf knapp 923.000 Euro steigen. Für die Folgejahre bis 2030 wird ein Abschmelzen des Defizits auf etwa 250.000 Euro erwartet, hieß es. Einen Überschuss soll es letztmalig 2024 geben.

Demnach sollen bis 2027 die Erlöse aus der Kirchensteuer von derzeit 5,7 Millionen Euro auf rund 6,2 Millionen Euro steigen. Danach wird ein Rückgang auf etwa sechs Millionen Euro im Jahr 2030 prognostiziert. Eine verlässliche Einnahmequelle bleiben die Staatsleistungen. Sie sollen den Angaben zufolge von derzeit 3,7 Millionen auf knapp 4,5 Millionen Euro im Jahr 2030 steigen.

Zugleich werden die Zahlungen aus dem Finanzausgleich innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in den kommenden Jahren deutlich zurückgehen. Laut Bönsch ist von 2026 bis 2030 ein Abschmelzen der Zahlungen um insgesamt zehn Prozent gegenüber dem Wert von 2025 geplant. Erhält die anhaltische Kirche in diesem Jahr noch rund vier Millionen Euro von anderen Landeskirchen, geht dieser Betrag demnach bis 2030 auf gut 3,2 Millionen Euro zurück.

Gleichzeitig rechnet Bönsch insbesondere 2025 mit einem inflationsbedingten Anstieg der Personalkosten um rund neun Prozent. Hinzu kommen steigende Versorgungsbezüge für Pensionäre.