Angehörige israelischer Geiseln fordern sofortige Freilassung

Eine Gruppe Angehöriger israelischer Geiseln hat 101 Tage nach der Entführung durch die Terrororganisation Hamas um Unterstützung für deren Freilassung gebeten. „Die Geiseln sind nicht allein, wenn ihr sie nicht vergesst und ihre Geschichte erzählt“, betonte die Mutter des entführten 22-jährigen Alon Ohel am Montag in der israelischen Botschaft in Berlin.

Auf Einladung des israelischen Außen- und Verteidigungsministeriums hatten sich dort insgesamt 21 Familienangehörige von Geiseln eingefunden, die sich seit dem 7. Oktober 2023 in Gefangenschaft der Hamas befinden. Die meisten der anwesenden Familienangehörigen haben nach eigenen Angaben seitdem kein Lebenszeichen der Entführten erhalten. Derzeit werden noch 136 nach Gaza entführte Geiseln vermisst.

Die Familien der Geiseln erinnerten an das Schicksal ihrer Angehörigen und sprachen von deren Lebensgeschichten. Einige der Geiseln haben die deutsche Staatsbürgerschaft oder familiäre Verbindungen zu Deutschland, etwa weil ihre Vorfahren vor den Nazis aus Deutschland nach Palästina geflohen waren.

Die Nichte des entführten 79-jährigen Gadi Moshe Mozes, Efrat Machikawa, äußerte die Hoffnung, Deutschland könne mit seinen diplomatischen Verbindungen zu Katar die Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln voranbringen. Die Geiselhaft ihrer Angehörigen gehe jede und jeden etwas an, so Machikawa, da Terrorismus ein globales Problem sei, von dem „wir potenziell alle“ betroffen seien.

Im Anschluss an die Zusammenkunft in der israelischen Botschaft wollte die Delegation im Schloss Bellevue Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier treffen. Die Teilnehmer dankten Deutschland und der Bundesregierung, in diesen schweren Zeiten an der Seite Israels zu stehen.