An Weihnachten sind große Kirchen zu klein

In wenigen Tagen feiern wir Weihnachten. Ein rätselhaftes Fest. Es setzt unzählige Menschen rund um den Globus in Bewegung. Am heiligen Abend werden sie sehnsüchtig und gefühlvoll. Gesichter erhellen sich, Geschenke werden überreicht, Wohnungen und Fenster geschmückt und Christbäume auf großen Plätzen und in kleinen Wohnungen aufgestellt. Auch Tränen fließen. Warum sind an diesem Abend große Kirchen zu klein, um den Besucherstrom aufzunehmen? Von Veit Hoffmann

Von Veit Hoffmann

In wenigen Tagen feiern wir Weihnachten. Ein rätselhaftes Fest. Es setzt unzählige Menschen rund um den Globus in Bewegung. Am heiligen Abend werden sie sehnsüchtig und gefühlvoll. Gesichter erhellen sich, Geschenke werden überreicht, Wohnungen und Fenster geschmückt und Christbäume auf großen Plätzen und in kleinen Wohnungen aufgestellt. Auch Tränen fließen. Warum sind an diesem Abend große Kirchen zu klein, um den Besucherstrom aufzunehmen? Ich weiß es nicht.

Hintergrund ist die einfache Geschichte von Maria und Josef und den Hirten auf dem Felde. Alle wollen diese Geschichte an diesem Abend hören. Ob klein oder groß, kräftig oder schlank, im Ruhestand, in den Weihnachtsferien, in der Entziehungskur, auf dem Weg der Genesung, in der Reha, geduldet oder ausgegrenzt.

Was im Himmel geht hier vor?

Vielleicht liegt die Antwort ja in diesem berühmten „Fürchtet euch nicht!“, das der Engel ausspricht. Wir fürchten uns viel zu viel. Die einen vor der Weihnachtszeit, dem Waisenkind-Gefühl in dunkler Jahreszeit, den glatten Straßen, dem kommenden Jahr. Andere fürchten sich selbst und andere. Und dann sind da auch noch die großen Ängste: Das Klima, der Terror, die GroKo. Ich möchte die Liste nicht fortführen, weil Angst kein guter Ratgeber für das Leben ist. Noch nie hatten so viele Menschen vor so vielem Angst – und das mit so wenig Grund. Wir brauchen nicht unter Einsatz unseres Lebens um das tägliche Brot zu kämpfen. Wir wohnen nicht in Breitengraden, wo Krieg und Diktatur herrschen. Für gewöhnlich geht es auch recht vernünftig bei uns zu.

Fürchtet euch nicht! – Diese Worte kommen in jener Nacht vom Himmel hinab auf das steinige, dunkle Feld vor Bethlehem. In diesen Worten steckt das Licht der Zukunft, der Zuversicht und Hoffnung. Das Licht ist gekommen, um die Finsternis, die Angstgedanken zu verdrängen –so dass Freude und Hoffnung Raum gewinnen! Und diese Botschaft gilt uns auch, wenn wir uns den großen, undurchschaubaren Fakten des Lebens gegenübersehen: dem Tod, dem Leid, dem Schmerz, der Trauer, der Kraftlosigkeit!

Denn das ist die einzige Antwort, die wir in dieser Nacht von Gott auf alle unsere Fragen bekommen:Fürchtet euch nicht! Das ist Gottes Antwort auf die große, undurchschaubare Rätselhaftigkeit des Lebens.

Ich wünsche ihnen eine gesegnete, frohe Weihnacht!