„Messias der Jugend“: Faye wird neuer Präsident im Senegal

Im Senegal wird Bassirou Diomaye Faye (44) in das Amt des Präsidenten eingeführt. Der Oppositionspolitiker erhielt am 24. März im ersten Wahlgang mit 54,28 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit und setzte sich klar gegen Amadou Ba, Kandidat des Regierungslagers, durch. Faye ist der jüngste Präsident in der Geschichte des Landes. Der Wahl im Senegal vorausgegangen war eine mehrwöchige politische Krise, da Amtsinhaber Macky Sall die für den 25. Februar geplante Wahl kurzfristig abgesagt hatte. Bei anschließenden landesweiten Protesten starben vier Menschen. Das Verfassungsgericht legte schließlich den 24. März als neuen Wahltermin fest.

Amnestiegesetz entließ Faye aus Haft

Zwischenzeitlich wurden mehrere hundert Oppositionelle im Rahmen eines neuen Amnestiegesetzes aus der Haft entlassen. Darunter waren auch Faye sowie Ousmane Sonko. Letzterer war bislang der populärste Oppositionspolitiker im Land, wurde aber aufgrund einer Verurteilung wegen „Verführung der Jugend“ nicht als Kandidat zugelassen.

Faye gilt als linker Panafrikanist

Faye studierte Rechtswissenschaften und besuchte die Eliteverwaltungsschule ENA. Er gilt als linker Panafrikanist, der Korruption bekämpfen, das Land versöhnen und für mehr Einkommensgleichheit sorgen will. Senegal zählt 18 Millionen Einwohner, von denen sich mehr als 97 Prozent zum Islam bekennen.