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Amnesty wirft Hisbollah Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die libanesische Hisbollah hat zivile Gebiete in Israel mit Raketen beschossen. Ein Verstoß gegen das Völkerrecht, sagt Amnesty International.

Die Hisbollah hat gegen Völkerrecht verstoßen, sagt Amnesty (Symbolbild)
Die Hisbollah hat gegen Völkerrecht verstoßen, sagt Amnesty (Symbolbild)Imago / Saeed Qaq

Amnesty International wirft der libanesischen Hisbollah Verstöße gegen das Völkerrecht vor. Drei von Amnesty dokumentierte Raketenangriffe der Miliz auf zivile Gebiete in Israel müssten als Kriegsverbrechen untersucht werden, erklärte die Menschenrechtsorganisation in Berlin. Bei den Angriffen im vergangenen Oktober seien acht Zivilistinnen und Zivilisten getötet sowie mindestens 16 weitere verletzt worden.

Amnesty zufolge verstößt die Hisbollah gegen den Grundsatz des humanitären Völkerrechts, stets zwischen Kombattanten, also Angehörigen der Streitkräfte, und Zivilpersonen zu unterscheiden. Von ihr produzierte Videos zeigten, dass sie „wiederholt ungenaue Waffen bei Angriffen auf Gebiete eingesetzt hat, in denen sich viele Zivilpersonen aufhalten“.

Hisbollah: Tote bei Rakentangriffen

Die drei dokumentierten Raketenangriffe ereigneten sich am 29. und 31. Oktober. Beim Beschuss des Nordens Israels am 29. Oktober sei ein 23-jähriger Palästinenser mit israelischer Staatsangehörigkeit getötet worden, erklärte Amnesty. Am 31. Oktober seien an zwei Orten insgesamt sieben weitere Zivilistinnen und Zivilisten durch Raketenbeschuss der Hisbollah getötet worden, darunter vier thailändische Arbeitsmigranten.

Die Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, Julia Duchrow, sagte, der Einsatz von „inhärent ungenauen Waffen in oder in der Nähe von bewohnten zivilen Gebieten stellt augenscheinlich eine Verletzung des humanitären Völkerrechts dar“. Zivilpersonen und zivile Objekte dürften keine Ziele sein und müssten geschützt werden. In dem Bericht stützt sich Amnesty unter anderem auf die Auswertung von Videos und Fotos.