Die deutsche Sektion von Amnesty International ehrt in diesem Jahr Aktivisten aus Kolumbien mit ihrem Menschenrechtspreis. Sie übten ihr Engagement in einem der dafür gefährlichsten Länder der Welt aus, hieß es.
Die kolumbianische Fischerorganisation Fedepesan erhält den diesjährigen Menschenrechtspreis von Amnesty International in Deutschland. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wird für den selbstlosen und mit persönlichen Gefahren verbundenen Einsatz für die Menschenrechte verliehen, wie die Organisation am Mittwoch in Berlin mitteilte. Fedepesan-Aktivisten würden diffamiert, bedroht und angegriffen, ihre Werkzeuge und Boote gestohlen. Sich für den Schutz der Menschenrechte einzusetzen, sei seit Jahren in kaum einem Land so gefährlich wie in Kolumbien. Die Preisverleihung ist am 4. Juni im Berliner Maxim-Gorki-Theater geplant.
Der Verband für traditionelle Fischerei, Umweltschutz und Tourismus im Departamento Santander (Fedepesan) setze sich seit 2019 für den Schutz der Flüsse und Feuchtgebiete sowie der Lebensweise der Fischerinnen und Fischer der Region ein, lobte Amnesty. Die Organisation dokumentiere Umweltverschmutzungen, organisiere Demonstrationen, führe Reinigungsaktionen durch und leiste Lobbyarbeit. Zudem gehe Fedepesan juristisch gegen den staatlichen Ölkonzern Ecopetrol vor, den der Verband für die Verschmutzung der Feuchtgebiete in der Region mitverantwortlich mache.