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Alternativer Nobelpreis

Mit den offiziellen Nobelpreisen hat er nichts zu tun: Der Alternative Nobelpreis heißt eigentlich „Right Livelihood Award“, übersetzt etwa „Preis für die richtige Lebensweise“. Er wurde 1980 von dem deutsch-schwedischen Philatelisten und Publizisten Jakob von Uexküll ins Leben gerufen.

Uexküll wollte in den 1970er-Jahren erreichen, dass zwei weitere offizielle Nobelpreise für die Bekämpfung der Armut und den Schutz der Umwelt vergeben werden. Aber die von Alfred Nobel (1833-1896) initiierte Stiftung lehnte das ab.

Daraufhin stiftete Uexküll einen eigenen Preis, den „Right Livelihood Award“, und gründete eine gleichnamige Stiftung mit Sitz
in Stockholm. Seine Auszeichnung geht praktisch nie an mächtige Staatsmänner, sondern zeichnet zumeist Helden und Heldinnen des Alltags aus: Menschenrechtler, Umweltschützerinnen, Friedensaktivisten, Frauenrechtlerinnen oder Streiter für die Rechte von Minderheiten.

194 Preisträger – Personen und Organisationen – aus 76 Ländern gab es bisher, darunter der kongolesische Arzt Denis Mukwege, der US-Whistleblower Edward Snowden oder die afghanische Frauenrechtlerin Sima Samar. Im vergangenen Jahr wurden die Somalierinnen Fartuun Adan und Ilwad Elman ausgezeichnet, sowie Oleksandra Matwijtschuk und das Zentrum für Bürgerliche Freiheiten (CCL) aus der Ukraine, die Initiative Cecosesola für soziale Gerechtigkeit aus Venezuela und die ugandische Organisation AFIEGO, die gegen Landraub und Umweltzerstörung kämpft. Die Auszeichnung ist mit einer Million Schwedischer Kronen (rund 86.000 Euro) für jeden der Preisträger dotiert.