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Alleinerziehende: Kommunikation ist bei Ferienplanung A und O

In zwei Wochen beginnen in Bayern die Sommerferien – sechs Wochen Freiheit für die Schulkinder, sechs Wochen Orga-Stress für berufstätige Eltern. Eine besondere Herausforderung ist diese Zeit für Alleinerziehende, sagte Malte Hahn, Leiter der „Evangelischen Fachstelle für alleinerziehende Frauen und Männer in München und Südbayern“, im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Die ganze Carearbeit hängt an einer Person, im Urlaub auch rund um die Uhr“, so der Sozialpädagoge. Zudem sei es für getrennte Partner oft schwer, gemeinsam zu einer guten Ferienplanung zu kommen. „Kommunikation ist dabei das A und O“, betonte Hahn. Kinder bräuchten für gelungene Ferien eine gute Atmosphäre und die Sicherheit, dass sie sowohl bei Vater als auch Mutter „sein dürfen“.

Das gelinge am besten, wenn die Eltern Streitigkeiten zum Wohl der Kinder beiseiteschieben könnten, erklärte Hahns Kollegin Kirsten Zöbeley. „Es muss klar sein: Beide haben die Pflicht, sich zu kümmern – und die Kinder haben ein Recht auf beide Eltern“, betonte die Diakonin. Paare, die schlecht miteinander reden könnten, sollten die Ferienplanung am besten mit genügend Vorlauf zusammen mit Profis einer Erziehungsberatungsstelle aushandeln.

Weil viele Alleinerziehende auch finanziell belastet sind, empfiehlt Fachstellenleiter Hahn, sich beim Zentrum Bayern Familie und Soziales nach Zuschussmöglichkeiten zu erkundigen. Das Zentrum biete auch eine Liste von förderfähigen Familienferienstätten an, die oft eigene Kinderprogramme zur Entlastung der Eltern böten. Auch die Fachstelle selbst veranstaltet jedes Jahr eine Ferienfreizeit, die für diesen Sommer schon ausgebucht ist. Am ersten Feriensamstag (2. August) findet ein Sommergrillfest in den Isarauen statt, zu dem sich alleinerziehende Mütter und Väter mit ihren Kindern anmelden können.

Die Evangelische Fachstelle für Alleinerziehende, eine Einrichtung der Evangelischen Dienste im Dekanat München, feiert 2025 ihr 50-jähriges Bestehen. Neben Ferienfreizeiten und gemeinsamen Ausflügen bietet das Team Beratung, Seelsorge und Seminare für Mütter und Väter an. Im „SpielRaum“ können auswärtig lebende Elternteile mit ihren Kindern Zeit verbringen. Ein Oma-Opa-Service vermittelt Senioren, die sich ehrenamtlich für etwa zwei bis vier Stunden pro Woche um ihre „Pflege-Enkel“ kümmern. (2340/17.07.2025)