„Allah-Socken“ erzürnen Malaysias Muslime

Muslime in Malaysia verstehen keinen Spaß, wenn es um ihren Glauben geht. Nun gerät eine Ladenkette in den Fokus, die mit einem eigenwilligen Produkt für Empörung sorgt.

„Allah-Socken“ haben in Malaysia Empörung unter Muslimen ausgelöst. Wie der asiatische katholische Pressedienst Ucanews berichtete, riefen Gläubige zum Boykott einer Ladenkette auf, die das ausgefallene Produkt in ihr Sortiment aufgenommen hatte. Auf den aus China importierten Socken ist der Aufdruck „Allah“ zu lesen.

Auch die Polizei wurde eingeschaltet: Obwohl sich das betroffene Unternehmen inzwischen entschuldigt hat, durchsuchten Beamte am Dienstag die Geschäftsräume. Es bestehe der Verdacht auf Beleidigung der Religion.

Initiator des Boykottaufrufs ist den Angaben zufolge die Jugendorganisation der Partei UMNO. Als Vertreter der muslimischen Bevölkerungsmehrheit der Malaien ist sie derzeit Juniorpartner in der Koalition von Premierminister Anwar Ibrahim.

Im Islam ist das arabische Wort „Allah“ der heilige Begriff für Gott. Die Christen Malaysias standen jahrzehntelang unter juristischem und politischem Druck, nachdem das Innenministerium ihnen 1986 die Benutzung des Wortes in eigenen Schriften verboten hatte. Im Mai 2023 setzte die Regierung dem Verbot mit Verzicht auf Rechtsmittel gegen eine einschlägige Gerichtsentscheidung ein Ende. Der Richter hatte das Verbot „irrational“ genannt, weil die Christen in den Bundesstaaten Sabah und Sarawak den Ausdruck „Allah“ seit Jahrhunderten verwendeten.