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Alkoholsucht in Hamburg: Über 37.000 Menschen betroffen

37.040 Menschen in Hamburg waren 2023 wegen Alkoholsucht in ärztlicher Behandlung. Das teilte die Krankenkasse Barmer am Donnerstag mit und verwies auf eine interne Auswertung ihrer Versichertendaten, die auf die reale Bevölkerungsstruktur hochgerechnet wurde. Den Daten zufolge tritt die Sucht besonders häufig in der zweiten Lebenshälfte auf. Rund 7.190 Männer und 3.070 Frauen im Alter von 55 bis 64 Jahren waren alkoholabhängig.

Im Ländervergleich gibt es den Angaben nach mehr Alkoholkranke im Norden als im Süden Deutschlands. In Mecklenburg-Vorpommern liegt der Anteil mit gut 2,6 Prozent um mehr als ein Drittel über dem Bundesschnitt. Hamburg und Schleswig-Holstein liegen mit einem Anteil von rund 1,9 Prozent ebenfalls über dem Bundesschnitt von 1,7 Prozent. Die niedrigsten Raten wurden in Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit etwa 1,5 Prozent verzeichnet.

Alkoholsucht sei eine zerstörerische Krankheit mit weitreichenden Auswirkungen auf Gesundheit, Psyche, soziale Beziehungen und berufliche Perspektiven, sagte Barmer-Landesgeschäftsführerin Susanne Klein. Trotz dieser Folgen werde das Problem oft unterschätzt und tabuisiert, da Alkohol leicht verfügbar und weit verbreitet sei, was die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Abhängigkeit erschwere.