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Aktivistin wirft Familieninfluencern Kindeswohlgefährdung vor

Fotos von intimen Momenten für Klicks, Reichweite und Geld. Für Familieninfluencer sind ihre Kinder Teil des Geschäfts, kritisiert eine Kinderrechtsaktivistin. Doch was sagt das Recht dazu?

Die Social-Media-Aktivität einiger Familieninfluencer geht nach Worten der Soziologin Sara Flieder schon in den Bereich der Kindeswohlgefährdung. “Familieninfluencer machen Klicks und Geld mit dem Leben ihrer Kinder und gefährden sie damit”, sagte die Kinderrechtsaktivistin im “Spiegel”-Interview (Samstag).

Gemeinsam mit Campact und dem Deutschen Kinderhilfswerk hatte Flieder ein Rechtsgutachten zur Veröffentlichung von Kinderfotos und -videos zu kommerziellen Zwecken in den Sozialen Medien initiiert. Das im Dezember veröffentlichte Gutachten kam zu dem Schluss, dass die Aktivitäten von Familieninfluencern unter Umständen Kindeswohlgefährdung sein könnten.

Laut Flieder sind sich viele Influencer dieser Problematik nicht bewusst oder blenden sie aus. “Sie fühlen sich zu Unrecht kritisiert.” Einige verwiesen darauf, dass den Kindern das Fotografieren Spaß mache. “Aber Kindern macht es auch Spaß, nur Zucker zu essen.” Flieder fordert mehr Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse von Kindern. Bei einigen großen Familien-Accounts habe sie zuletzt schon ein Umdenken festgestellt, Kinderfotos seien gelöscht oder die Kinder zumindest anonymisiert worden.