Aktivistin der LGBT+-Bewegung in Mexiko getötet

Im nordmexikanischen Bundesstaat Sinaloa haben Unbekannte eine Aktivistin der LGBT+-Bewegung umgebracht. Bereits 22 Menschen wurden hier in zehn Jahren wegen ihrer sexuellen Orientierung ermordet.

Eine Gruppe transsexueller Frauen demonstriert am 5. September 2022 vor der Legislative des Bundesstaates Mexiko für mehr Rechte
Eine Gruppe transsexueller Frauen demonstriert am 5. September 2022 vor der Legislative des Bundesstaates Mexiko für mehr RechteImago / Nur Photo

Unbekannte haben im nordmexikanischen Bundesstaat Sinaloa eine Aktivistin der LGBT+-Bewegung getötet. Das Opfer wurde am Mittwoch (Ortszeit) leblos mit Spuren von Schlägen in der Nähe seiner Wohnung in der Gemeinde San Miguel Zapotitlán gefunden, wie die dort aktive Organisation „Sinaloa + Incluyente A.C.“ auf Twitter mitteilte.

Die als „Violeta Espinoza“ bekannte Juventino Espinoza war am vergangenen Samstag zur „Königin der Vielfalt“ des Karnevals von Zapotitlán gekürt worden. Nach Angaben der Staatlichen Beobachtungsstelle für Hassverbrechen gegen Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle wurden im Bundesstaat Sinaloa in den vergangenen zehn Jahren 22 Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung ermordet.
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🛑¡Justicia para Juventino! 22 crímenes de odio y 2 desaparecidos, ¡Urge que la Fiscalía haga su trabajo. 🏳️‍🌈🏳️‍⚧️ pic.twitter.com/cRCrXpFep0

— Sinaloa + Incluyente A.C. (@CoDiSinaloa) March 1, 2023

Im Dezember wurden zwei Männer verschleppt und sind bis heute nicht mehr aufgetaucht. In der vergangenen Woche hatten Transgender-Aktivisten vor dem Kongress in Mexiko-Stadt unter anderem gegen Hassreden gegen LGBT+ protestiert.

Immer wieder Angriffe

In Mexiko kommt es immer wieder zu Angriffen auf Mitglieder dieser Gemeinschaft. So wurden der Organisation Letra Ese zufolge 2021 insgesamt 78 Menschen wegen ihrer geschlechtlichen Orientierung ermordet. Zwischen 2017 und 2021 seien 461 Menschen aus der LGBT+-Szene eines gewaltsamen Todes gestorben.