Ärztekammer zum Tag der Organspende: Bereitschaft dokumentieren

Anlässlich des Tags der Organspende am Sonnabend (1. Juni) hat die Ärztekammer Niedersachsen dazu aufgerufen, Bereitschaft oder Ablehnung einer Organspende schriftlich festzuhalten. Das Thema müsse noch präsenter werden, sagte die Vizepräsidentin der Kammer, Marion Charlotte Renneberg, am Donnerstag in Hannover. „Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, das Thema Organspende in der Oberstufe an den Gymnasien und Gesamtschulen sowie auch an den Berufsschulen zur Sprache zu bringen.“

Fast 120.000 Menschen haben laut Ärztekammer bereits ihre Entscheidung für oder gegen eine Organspende im Online-Register des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte dokumentiert, das im März online gegangen ist. „Aber ein klassischer Organspendeausweis, den wirklich jeder Erwachsene mit sich führen sollte, tut genauso seinen Dienst“, sagte die Hausärztin Renneberg. Sie riet zudem dazu, in der Familie oder im Freundeskreis über das Thema zu sprechen, damit Angehörige nicht allein diese Entscheidung treffen müssten, wenn sie gerade einen geliebten Menschen verloren hätten.

Am 30. April 2024 standen in Deutschland nach Informationen der Deutschen Stiftung Organtransplantation 8.325 Personen auf der Warteliste für eine Transplantation, so die Ärztekammer. 2022 habe es mit insgesamt 869 spendenden Personen nur 10,3 Organspender je eine Million Einwohner gegeben. Zwar standen laut einer Befragung der „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ von 4.004 Personen im 2022 mit 84 Prozent ein Großteil dem Thema Organ- und Gewebespende positiv gegenüber. Aber nur 44 Prozent der Befragten hatten den von ihnen gefassten Entschluss verschriftlicht.