Ärztekammer warnt vor Übernahme von Praxen durch Investoren

Brandenburgs Landesärztekammer hat vor der Übernahme von Medizinischen Versorgungszentren und Arztpraxen durch Investoren gewarnt. Ziel des Aufkaufs und der Bündelung von Arztpraxen durch sogenannte Private-Equity-Firmen sei, größtmögliche Gewinne zu erzielen, erklärte die Landesärztekammer am Donnerstag in Potsdam.

Dadurch bestehe die Gefahr, dass Patientinnen und Patienten nicht die bestmögliche, sondern die am besten vergütete oder gar eine überflüssige Behandlung erhalten, hieß es. Die Bundespolitik müsse hier dringend gegensteuern.

Erforderlich seien Regelungen zur Beschränkung des Gründer- und Gesellschafterkreises von Medizinischen Versorgungszentren, betonte die Landesärztekammer. Vorschläge dafür lägen auf Bundesebene bereits seit mehr als einem Jahr vor. Eine von den Bundesländern Bayern, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz gestartete Bundesratsinitiative mit dem gleichen Anliegen sei bislang ebenfalls ergebnislos geblieben.

Die ambulante Versorgung gerade in einem Flächenland wie Brandenburg lebe von inhabergeführten Praxen außerhalb von Ballungsräumen, betonte die Landesärztekammer. Kammerpräsident Frank-Ullrich Schulz betonte, im Mittelpunkt sollte die gute Versorgung der Patientinnen und Patienten stehen „und nicht Profitinteressen“. Diese Entwicklung müsse im Sinne der Patientinnen und Patienten verhindert werden.