Ärztekammer fordert Offenheit für ausländische Mediziner

Die Landesärztekammer Brandenburg hat die Bedeutung von medizinischem Personal aus dem Ausland unterstrichen. „Ohne ausländische Ärztinnen und Ärzte wäre eine flächendeckende medizinische Versorgung in Brandenburg nicht mehr möglich“, erklärte Präsident Frank-Ullrich Schulz am Montag in Potsdam. Derzeit hätten 17,8 Prozent der in Brandenburg tätigen Ärztinnen und Ärzte eine ausländische Staatsbürgerschaft. Die betroffenen Mediziner seien unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitssystems.

Die neue Sprache, das zum Teil komplizierte Rechtssystem sowie die sich oftmals unterscheidende Kultur seien zwar anfangs Herausforderungen und die Anforderungen an die Qualifikationsnachweise hoch, hieß es. In der Regel überwänden die ausländischen Ärztinnen und Ärzte diese Hürden aber erfolgreich und würden dann effektiv in der Gesundheitsversorgung in Brandenburg tätig.

Dabei sei es besonders wichtig, den ausländischen Kolleginnen und Kollegen aufgeschlossen und vorurteilsfrei entgegenzukommen und eine Kultur des Pluralismus, der Toleranz und Kompromissfähigkeit zu leben, sagte der Präsident der Landesärztekammer. Er forderte dazu auf, sich Tendenzen entgegenzustellen, die „solche demokratischen und freiheitlichen Prinzipien missachten“.

Schulz schloss sich damit dem Präsidenten der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, an. Der hatte hervorgehoben, dass die deutsche Ärzteschaft alle extremistischen politischen Bestrebungen verurteile und sich zu einer demokratisch-freiheitlichen Diskussionskultur bekenne.