Die Ärztekammer Niedersachsen plädiert dafür, den Jahreswechsel „auf eine gesündere Art und Weise zu feiern“ als mit Böllern und Raketen. Das Feuerwerk zum Jahreswechsel habe viele negative Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt, teilte die Kammer am Freitag in Hannover mit. Vor allem bei der „privaten Knallerei“ komme es immer wieder zu schweren Verletzten, gerade bei Kindern und Jugendlichen.
„Wir sehen um den Jahreswechsel herum eine deutlich erhöhte Zahl von durch Feuerwerkskörper verursachten Brandverletzungen. In den meisten Fällen sind die Verletzungen so schwer, dass unsere Patientinnen und Patienten lebenslange Folgen davontragen“, erläutert Mechthild Sinnig, Ärztliche Leiterin des Zentrums für schwerbrandverletzte Kinder im hannoverschen Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult.
Zudem setze Feuerwerk laut Bundesumweltamt jährlich rund 2.050 Tonnen Feinstaub frei, hieß es weiter. Doch nicht nur die Luftreinheit sei durch die Silvester-Tradition gefährdet, sondern durch den Lärm, den viele Knallkörper verursachen, auch das Gehör. Deshalb dürften Böller und Raketen künftig ausschließlich durch Personen mit entsprechender Fachkunde verwendet werden, fordert die ÄKN. Auf diese Weise könne die Tradition in deutlich reduziertem Umfang und weniger risikoreich fortgeführt werden.