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Ärzte ohne Grenzen fordert humanitäre Korridore in Ostkongo

Im Osten Kongos werden die humanitären Zustände immer schlimmer. Zigtausende Menschen geraten in die brutalen Kämpfe zwischen Rebellen und Armee. Helfer sind alarmiert.

Zigtausende Menschen geraten rund um die Stadt Goma in die brutalen Kämpfe zwischen Rebellen und Armee
Zigtausende Menschen geraten rund um die Stadt Goma in die brutalen Kämpfe zwischen Rebellen und ArmeeImago / Xinhua

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen drängt nach Eskalation der Kämpfe in Ostkongo auf den Schutz von Krankenhäusern und humanitäre Korridore zur Versorgung der Zivilbevölkerung. Man appelliere an alle Konfliktparteien, die Zivilisten und medizinische Einrichtungen zu schützen, sagte der Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen in Deutschland, Christian Kratzer, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “Auch brauchen wir ungehinderten Zugang zur betroffenen Bevölkerung für humanitäre und lebensrettende Maßnahmen.”

Hunderttausende auf der Flucht

Aufgrund der Kämpfe, die den Vormarsch der Rebellengruppe M23 auf die Provinzhauptstadt Goma begleiten, seien die humanitären Erfordernisse gravierend. Unter den Verletzten sind laut Kratzer viele Zivilisten. Tausende Menschen hätten außerhalb Gomas Schutz in Einrichtungen von Ärzte ohne Grenzen gesucht; insgesamt seien Hunderttausende auf der Flucht, zumal sich bereits Ende Dezember, vor der Eskalation der Kämpfe in Goma, 650.000 Menschen in Lagern rund um die Stadt befunden hätten, die vor den schweren Kämpfen in den Regionen Nord- und Süd-Kivu geflohen seien.

Über den Hilfseinsatz berichtete Kratzer: “In den vergangenen drei Wochen wurden rund 400 Verletzte im Minova General Referral Hospital, im Numbi Hospital Centre und im Masisi General Referral Hospital behandelt. In Masisi sind bei dem Beschuss eines Krankenhauses zwei unserer Mitarbeitenden verletzt worden.”