Die Kulturbehörde der Vereinten Nationen wird künftig von einem anerkannten Ägyptologen geleitet. Kritiker werfen ihm vor, als Tourismusminister problematische Entscheidungen getroffen zu haben.
Der Ägypter Khaled El-Enany wird neuer Direktor der Unesco. Die Generalkonferenz der Kultur- und Bildungsbehörde der Vereinten Nationen wählte den 53-Jährigen am Donnerstag im usbekischen Samarkand mit 172 von 174 abgegebenen Stimmen und bestätigte so eine Entscheidung des Exekutivrats von Mitte Oktober.
El-Enany ist Professor für Ägyptologie und leitete das Ägyptische Museum in Kairo, bevor er von 2016 bis 2022 Minister für Tourismus und Altertümer war. Zahlreiche Organisationen für Kultur- und Naturschutz werfen ihm vor, in dieser Zeit für Entscheidungen zum Schaden mehrerer Welterbestätten verantwortlich gewesen zu sein.
El-Enany ist der erste Unesco-Direktor aus einem arabischen Land. Er löst die seit 2017 amtierende Französin Audrey Azoulay ab. Sein Mandat beginnt am 15. November und dauert vier Jahre.