Herzstillstand an der Autobahn – wie gut, dass es inzwischen an vielen Raststätten Defibrillatoren gibt. Bei Autohöfen sieht der ADAC dagegen noch Handlungsbedarf, um im Notfall Leben zu retten.
Sommerzeit ist Reisezeit – viele Menschen sind derzeit auf Autobahnen unterwegs. Weil bei einem Herzstillstand jede Minute zählt, fordert die ADAC Stiftung, auch Autohöfe mit lebensrettenden Defibrillatoren auszustatten. Entlang der Autobahn müsse es “eine zuverlässige Rettungskette” geben, erklärte Christina Tillmann, Vorständin der ADAC Stiftung, in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung.
Einer ADAC-Erhebung zufolge sind hierzulande bereits zwei Drittel der Raststätten mit sogenannten AEDs, Automatisierten Externen Defibrillatoren, ausgestattet. Auf Autohöfen gebe es sie dagegen “fast nie”.
Laut ADAC Stiftung wurden dafür 50 Standorte entlang der 15 längsten bundesdeutschen Autobahnen inkognito überprüft. Kontrolliert wurde auch, wie auffindbar das AED ist und ob der Standort in Notfallplänen eingetragen ist. Nur einer der 25 kontrollierten Autohöfe habe über ein solches Gerät verfügt.
Defibrillatoren könnten die Überlebenschance nach einem Herzstillstand “deutlich erhöhen, vorausgesetzt, sie sind im Notfall in Reichweite”, heißt es in der Mitteilung. Mit Defibrillatoren ausgestattete Autohöfe können so laut Tillmann “Teil einer starken Rettungskette sein”.
Der Mitteilung zufolge erleiden mehr als 120.000 Menschen in Deutschland außerhalb eines Krankenhauses einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Eine sofort begonnene Herzdruckmassage, ergänzt durch den Einsatz eines Defibrillators, könne deshalb Leben retten. Die Geräte geben Schritt-für-Schritt-Anweisungen und können auch von Laien sicher angewendet werden.
Die ADAC Stiftung setzt sich nach eigenen Angaben seit Jahren für mehr Reanimations-Kompetenz in der Bevölkerung ein.