Abscheu über Terroranschlag auf Gottesdienst auf den Philippinen

Bei einem islamistischen Bombenanschlag auf einen Adventsgottesdienst auf Mindanao sind mindestens 4 Menschen getötet und rund 50 weitere verletzt worden. Die Polizei wertet die Explosion in der Stadt Marawi als Racheakt für die jüngste Tötung von elf Kämpfern einer Terrormiliz bei einer Militäroperation, wie philippinische Medien berichten.

Mindanao als Siedlungsgebiet der philippinischen Muslime ist seit Jahrzehnten Schauplatz islamistischer Gewalt. 2017 wurde Marawi von Terroristen des „Islamischen Staates“ (IS) besetzt und konnte nur nach einem fünfmonatigem Häuserkampf von der philippinischen Armee befreit werden. Damals besetzten die Terroristen auch die katholische Kathedrale der Stadt und nahmen mehrere Gottesdienstbesucher als Geiseln. Mehr als 300 Menschen kamen in dem Konflikt ums Leben, der als längster Häuserkampf in die Geschichte der Philippinen einging.

Präsident Ferdinand Marcos Jr. und die katholischen Bischöfe des Landes verurteilten das Attentat vom Sonntag. „Extremisten, die Gewalt gegen Unschuldige ausüben, werden immer als Feinde unserer Gesellschaft betrachtet werden“, betonte Marcos auf der Plattform X. Er sprach von „ausländischen Terroristen“. Papst Franziskus versicherte beim Mittagsgebet am Sonntag seine Nähe zu den Opfern des Terroranschlags.

Der Vorsitzende der Philippinischen Bischofskonferenz, Bischof Pablo Virgilio David, beklagte, die Täter hätten genau den Zeitpunkt gesucht, als Katholiken zu Beginn des Advents das neue Kirchenjahr begrüßten, um dann eine Bombe zu zünden. Jeder friedliebende Bürger müsse aber darauf verzichten, Wiedergutmachung zu suchen, so der Bischof.

In einer Erklärung der Mindanao State University (MSU), wo der Anschlag stattfand, hieß es: „Gewalt hat in einer zivilisierten Gesellschaft keinen Platz.“ Sie sei „an einer Hochschule wie der MSU, einem Bollwerk von Frieden, Harmonie, Solidarität und Ehrfurcht vor dem Leben und der Menschheit besonders abscheulich“.