Abgeordnete dringen auf Abstimmung über Widerspruchslösung

Die Unterstützer einer Widerspruchslösung bei Organspenden wollen noch vor den Neuwahlen im Bundestag über das Thema abstimmen lassen.

Soll künftig jeder Bürger ein potenzieller Organspender sein, außer er hat ausdrücklich widersprochen? Dafür macht sich eine Gruppe Bundestagsabgeordneter um Sabine Dittmar (SPD) und Armin Grau (Grüne). Die Unterstützer der Widerspruchslösung wollen laut “Rheinischer Post” (Donnerstag) noch vor den Neuwahlen im Bundestag über ihren fraktionsübergreifenden Antrag abstimmen lassen. “Wie sich die Sitzungswochen bis zur Wahl genau gestalten, vermögen wir heute noch nicht zu sagen. Aber wir wissen, dass wir mit 223 Mitzeichnern eine solide Unterstützungsbasis haben”, so die beiden Parlamentarier.

Der Antrag soll dem aktuellen Mangel an Spenderorganen entgegenwirken. “Die Situation, dass jeden Tag bis zu drei Menschen von Wartelisten ohne Transplantation versterben, muss dringend beendet werden”, so Dittmar und Grau. Bisher braucht es ausdrücklich die Erlaubnis von Patienten – etwa durch einen Organspendeausweis – damit ihre Organe im Falle des Todes für Transplantationen entnommen werden können. 2020 wurde im Bundestag schon einmal über die Widerspruchsregelung abgestimmt, damals gab es keine Mehrheit.