Deutschlands ökologische Ressourcen für dieses Jahr sind schon ab Samstag aufgebraucht. Ein leichter Aufwärtstrend, den Wissenschaftler auch auf gestiegenes Umweltbewusstsein zurückführen.
Ab Samstag leben die Bundesbürger ökologisch wieder auf Pump. Dann haben sie die ihnen zustehenden erneuerbaren Ressourcen des Globus für dieses Jahr verbraucht, teilte die Carl Remigius Fresenius Education Group am Dienstag in Köln mit. Würden die Menschen überall nach dem deutschen Lebensstil leben, bräuchte die Menschheit knapp drei Erden.
Die Berechnungen des Bildungsunternehmens fußen auf den Daten des Global Footprint Network, eines internationalen Forschungsnetzwerks zur Förderung der Nachhaltigkeit. Deutschland hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. Im vergangenen Jahr lang der deutsche Erdüberlastungstag am 2. Mai. Der globale “Overshot Day” wurde im vergangenen Jahr am 1. August erreicht. Als Gründe für die Verbesserung nennt die Fresenius Education Group ein vielerorts gestiegenes Umweltbewusstsein und verstärkte Bildung. “Je mehr Menschen bewusster leben, desto kleiner wird letztlich der Fußabdruck.”
“Deutschland hat momentan einen Ressourcenverbrauch von rund 16 Tonnen pro Person und Jahr. Damit liegen wir deutlich über dem globalen Durchschnitt”, sagte der Wirtschafts- und Nachhaltigkeitsexperte der Hochschule Fresenius, Riccardo Wagner. “Trotz Effizienzgewinnen ist die Wirtschaft noch immer stark auf fossile Energieträger und flächenintensive Strukturen angewiesen. Das gilt insbesondere in der Industrie, im Bauwesen und im Verkehr.”
Zum Vergleich: In Katar liegt der Erdüberlastungstag bereits am 6. Februar und in Luxemburg am 17. Februar. Die USA erreichen die Grenzmarke am 13. März, Frankreich am 19. April und China am 23. Mai. Die Gründe dafür, dass China in diesem Ranking besser liegt als Deutschland, führt Wagner auf die Statistik zurück: Der Ressourcenverbrauch werde mit Blick auf die Bevölkerung berechnet. Es geht also nicht um den Gesamtverbrauch der Länder.