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900-jähriges Bestehen des Bistums Lebus gewürdigt

Katholiken aus Polen und Deutschland haben am Sonntag im brandenburgischen Fürstenwalde das 900-jährige Bestehen des historischen Bistums Lebus begangen. An einem ökumenischen Gottesdienst im Dom zu Fürstenwalde nahm auch der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) teil, der ein Grußwort hielt. Berlins katholischer Erzbischof Heiner Koch blickte in seiner Predigt auf die wechselvolle Geschichte des Bistums Lebus als eines der vier Vorgänger-Bistümer des Erzbistums Berlin zurück.

Die Geschichte des Bistums beidseits der mittleren Oder sei „unruhig, oft leidvoll, ja sogar kriegerisch“ verlaufen. Das Bistum Lebus zwischen Posen und Magdeburg sei immer wieder in harte Auseinandersetzungen und Kämpfe verschiedener Einfluss- und Machtbereiche geraten. Oft habe der Sitz des Bischofs verlegt werden müssen – „zunächst von Lebus nach Görlitz, von dort zunächst wieder zurück nach Lebus und zuletzt nach Fürstenwalde“. Kurz vor der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert ging das Bistum schließlich unter.

Mit dieser Geschichte verbinden sich nach Überzeugung des Berliner Erzbischofs viele Verwundungen und Enttäuschungen, Scheitern und Leid auf beiden Seiten der Oder. Koch verwies auch auf die bewegte Reformationszeit, die Zeit des Nationalsozialismus und die Zwangsumsiedlung von Polen und Ukrainern. Er lobte zugleich das heutige Miteinander, „die gemeinsame Hoffnung und verbindende Zuversicht auf beiden Seiten der Oder“, von Polen und Deutschen, Protestanten und Katholiken.